Es war Liebe auf den ersten Blick. Damals, vor gut 20 Jahren, als ich noch mit dem Rucksack unterwegs war und das erste Mal nach Italien fuhr. Seitdem hat mich das Land nicht losgelassen. Kurzum: Ich bin italophil. Das freilich wissen auch meine Freunde. Nicht umsonst fragten sie mich, ob ich nicht Lust auf einen Törn um die Südküste Siziliens hätte. 10 Tage soll die Reise dauern. Einschließlich Abstechern nach Malta und Gozo. Natürlich mit einem schicken Motorkreuzer. Was sie mir nicht sagten, ist, dass sie einen Smutje brauchen. Also jemanden, der für sie kocht und spült, Kartoffeln schält, einkaufen geht und den Salon, die gute Stube unter Deck, in Ordnung hält. Da ich das alles nicht wusste, sagte ich spontan „ja“. Und jettete drei Tage früher los, um wie Goethe einst in Taormina das Antike Theater mit dem fauchenden Ätna-Vulkan im Hintergrund zu bewundern. „Buon giorno“, begrüßt uns Marco im Yachthafen von Syrakus. „Das“, deutet der Leiter der Charteragentur auf eine Bénéteau Swift Trawler 42, „ist Euer Schiff“. Uns erwarten zwei große Doppelkabinen, ein luxuriöser Salon mit geräumiger Küchenzeile, dazu Bugstrahlruder und zwei 370 PS-Yanmar-Diesel – alles so gut wie neu. Wir nicken, checken Technik und Boot, drehen eine Proberunde und verteilen die Quartiere. Getreu dem Motto: Einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, belegen meine Freunde die Kabinen und ich bekomme die Koje im Salon. Danach geht es in den nächsten Supermarkt. „Du“, klopft mir Peter auf die Schulter und lässt damit die Katze aus dem Sack, „bist unser Mann für die Küche“. Dann drückt er mir die Bordkasse in die Hand und mir bleibt nichts, als den Proviant für vier hungrige und vor allem durstige Törnkollegen einzukaufen und an Bord zu schaffen.
Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 05/2008