Viele Skipper-Leser haben sicherlich schon einmal glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK) verwendet – jedoch nicht zwingend auf einem Boot. Es wird weitgehend im Do-it-yourself-Verfahren, sprich in Heimwerkerkreisen für Reparaturarbeiten verwendet. Mit diesem Material kann nahezu alles geflickt werden – zum Beispiel ein Flachdach oder ein Autokotflügel. Nachdem die Bootsbranche das Material für sich entdeckt hatte, werden heute die meisten modernen Boote komplett aus Glasfaser gefertigt. Im Vergleich zu Holz oder Metall sind die GFK-Rohmaterialien relativ günstig. Außerdem ist der Bau eines Rumpfs aus diesem Material weniger arbeitsintensiv. Jedes Boot aus Stahl oder aus Holz muss nach einem Plan gebaut werden. Anders bei Booten aus GFK. Ist eine entsprechende Form vorhanden, können daraus unzählige identische Rümpfe produziert werden. Dabei spielt es natürlich keine Rolle, ob jemand eine Batterie-Box oder ein 9-Meter-Motorboot modellieren möchte – das Prinzip ist das Gleiche. Wie bei allen Materialien, gibt es auch bei der GFK-Verarbeitung ein paar Tricks für das Erzielen der besten Ergebnisse. Was liegt also näher, als einen Kurs zu belegen, der einem das Verfahren von Grund auf näher bringt? Wir haben uns in einen Handlaminierkurs des City College Maritime Technology Centre in Southampton eingeschrieben. GFK besteht hauptsächlich aus Kunstharz, das normalerweise in vorbeschleunigter Form vorliegt. Das heißt, es enthält Chemikalien, die für den Härtungsprozess nur eine geringe Anzahl an Katalysatoren benötigen. Polyesterharz ist das günstigste für den Bootsbau verwendete Harz (ungefähr ein Viertel des Preises von Epoxy) und ist abgesehen von dem stechenden Styrolgeruch, ein einfach zu bearbeitendes Material.
Den ganzen Praxisbericht lesen Sie in Skipper 02/2008