Tauwerk

Wie wichtig ist der korrekte Umgang mit dem ganzen Fachchinesisch, das sich um den Wassersport und insbesondere um Tauwerk- und Knotenwesen rankt? Eigentlich eher unwichtig. Viel wichtiger ist, dass man mit den Dingen umgehen kann und das Richtige zum richtigen Zeitpunkt durchführt. Doch ein bisschen Fachsprache macht nicht nur Eindruck – darauf könnte man noch verzichten – sie beschreibt viel mehr exakt Vorgang, Ablauf, Stelle oder Zeitpunkt und sorgt so für schnelle Umsetzung und Sicherheit. Daher ein kleiner Exkurs in Sachen „Seemannsgarn“. An Bord wird von alters her, das heißt mindestens seit der Zeit der Klipper und Windjammer, der Knoten in vier Gruppierungen eingeteilt. Es gibt die Stege, die Verbindungsknoten, die Spleiße und die Knoten. Ein Steg wird immer zur Verbindung von Tauwerk mit einem Gegenstand benutzt. Der Verbindungsknoten verbindet immer zwei Enden. Beim Spleißen werden die einzelnen Teile des Tauwerks mit sich oder mit einer anderen Part „verwoben“. Unter den Begriff Knoten fällt der ganze Rest, der nicht in die drei vorherigen Kategorien passt. Dazu gehören auch Fancywork oder die Trickknoten. Dann gibt es noch den Wirrwarr mit Tampen, Ende, Bucht und Auge. Zur Erklärung: Ein Tau hat drei Teile. Das äußere Ende des Taus wird – so der englische Knotenpapst Clifford W. Ashley – als Tampen bezeichnet. Um die Verwirrung zu forcieren, sei hier auch der Begriff Ende genannt, ein kurzes Stück Tauwerk. Beim Begriff Bucht unterscheidet man die offene von der geschlossenen, auch bei der geschlossenen Bucht gibt es keine sich kreuzenden Parten – dies ist erst beim Auge der Fall. Und welchen Part übernimmt die Part in der Fachsprache? Eine Part ist ein Teil eines Endes, das durch die Blöcke einer Talje läuft. Bei über Blöcke geführtem Tauwerk spricht man von fester bzw. stehender Part, an der die Kraft angreift, von laufender Part, die zwischen den Blöcken läuft oder auch von holender Part bzw. loser Part, an der gezogen wird. Bei einem Knoten spricht man ebenfalls von einer Part, wenn der Tampen um das Ende gelegt wird und beide Teile verbunden sind.

Diesen dreiteiligen Praxisbericht lesen Sie in Skipper 05, 06 und 07/2006

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