Wir hatten im Juli 2004 meist weniger als einen Kilometer Strömung in der Stunde gegen uns, normal wären eher 2–3 km/h. Diese Strömung kann sich natürlich nach Regenfällen oder der Schneeschmelze noch verstärken.
Die Ufer sind normalerweise zum Anlegen nicht geeignet, aber es mangelt nicht an komfortablen Liegeplätzen, die in den meisten Fällen sogar kostenlos sind. Ein Problem gibt es in Lyon, wo bei km 3 und 4 ein Kai zur Verfügung steht, den auch Spaziergänger und Obdachlose bevölkern. Uns wurde mehrfach von Diebstählen berichtet und von Versuchen, nachts das Boot zu betreten. Sonst gilt Frankreich für Bootsbesitzer als sicher und es ist nicht üblich, die Häfen einzuzäunen. Lyon ist jedoch die drittgrößte Stadt Frankreichs mit entsprechenden sozialen Problemen – der Pariser Yachthafen am Arsenal zum Beispiel, muss sogar von einem Wachdienst geschützt werden. Welche Liegeplätze gibt es sonst in Lyon? Der kleine Hafen bei Saône-km 2 ist mit Dauerliegern voll belegt. Ein weiterer kleiner Hafen auf der Rhône ca. 1 km oberhalb der Saône-Mündung bei einer Boots- und Straßentankstelle bietet zwar Platz, liegt aber zu weit vom Stadtzentrum und ist ebenfalls völlig unbewacht. Es ist schade, wenn wegen der unsicheren Verhältnisse viele Yachten ohne Stopp vorüberfahren, denn eigentlich lohnt sich in Lyon mit seinen Sehenswürdigkeiten und der besonderen, weltstädtischen Atmosphäre einen Aufenthalt von wenigstens einer Woche. Wir haben uns schon vor Jahren mit den Eignern der Péniche „Raymond“ angefreundet, die in zweiter Reihe circa 200 m unterhalb der drei Brücken von Perrache bei km 2,2 liegt. So haben wir die nötige Sicherheit, um Lyon in aller Ruhe zu besichtigen.
Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 12/2004