Wer die Norderelbe befährt, passiert bei km 615,05 (RU) die Mündung der Dove Elbe. Motorboote dürfen diesen kleinen Nebenfluss auf einer Länge von 18 km befahren. Im Hamburger Hafen beeinflussen Ebbe und Flut das sonst übliche Tagesgeschehen auf dem Wasser. Nicht so auf der Dove Elbe. Bedingt durch die Tatenberger Schleuse, zählt das Revier zu den tideunabhängigen Gewässern und bietet dadurch einen besonderen Reiz. Gleich nach dem Passieren der Schleuse wechselt das Landschaftsbild. War zuvor der Hamburger Hafen mit seiner See- und Binnenschifffahrt dominierend, präsentiert sich die Dove Elbe eher bescheiden. Ruhe und Gelassenheit überwiegen. Berufsschiffe fahren hier nicht, lediglich einige Ausflugsdampfer sind unterwegs. Es ist die Heimat von Sportbooten – Hunderte haben hier einen festen Liegeplatz. Die Gründe dafür sind schnell erklärt: Mit dem Auto lassen sich die Häfen über die nahe gelegene Autobahn A 25 schnell erreichen. Trailerfahrer finden gute Slipanlagen zum Wassern ihrer Boote, mehrere Restaurants verfügen über hauseigene Anleger und auch die Infrastruktur am Wasser kann sich sehen lassen. Einziger Wermutstropfen: Es gibt keine Bootstankstelle.
Was für Niedersachsens „Altes Land“ das Obst ist, das sind für die Hamburger ihre Vier- und Marschlande, Europas größtes, zusammenhängendes Blumen- und Gemüseanbaugebiet. Den intensiven Gartenbau begannen die Vierländer erst so richtig seit dem 18. Jahrhundert, der bis 1950 mit 2500 Gartenbaubetrieben seinen Höhepunkt erreichte. Heute hat sich ihre Zahl zwar auf rund 850 reduziert, dennoch blieb der eigenwillige Charakter dieser reizvollen Landschaft erhalten, die ausgedehnte Blumen- und Gemüsefelder dominieren. Jede vierte in Deutschland erzeugte Schnittrose aus den Vier- und Marschlanden. Gepflegte Bauernhäuser im stilvollen Fachwerkbau mit prächtigen Gartenanlagen setzen eindrucksvolle Akzente. Mitten in dieser ländlichen Idylle werden in kleinen Hofläden selbst angebauten Erzeugnisse feil geboten. Stattliche Bäume mit tiefhängenden Ästen, dichtes Buschwerk, imposante Seerosenfelder und sattgrüne Wiesen säumen die Ufer der Dove Elbe. Ein Paradies für Land- und Wasservögel. Gemeinsam bilden Flora und Fauna eine faszinierende Symbiose – genau das Richtige für eine erholsame Bootstour.
Den ganzen Törnbericht lesen Sie in Skipper 06/2006