Schon seit 1987 auf dem Markt, sind die Boote der französischen Marke Smartliner vor allem bei Küstenanglern beliebt. Wir nahmen beim deutschen Alleinimporteur, der Firma Sportboot & Industrie-Motoren Olaf Lingrön aus Barth, das aktuelle Modell der Smartliner Fisher 19 unter die Lupe.
Hinter der vor allem bei Anglern beliebten Bootsmarke Smartliner steht kein Geringerer als der Franzose Pierre Charlot, dem Entwickler der Quicksilver-Boote. Als Charlot Mitte der 1970er-Jahre seine Marke Quicksilver an den amerikanischen Brunswick-Konzern verkaufte, hatte er bereits ein neues Projekt im Blick. Er wollte weiterhin hochbordige und selbstlenzende Angelboote bauen und kreierte die Marke Smartliner, deren Boote heute weltweit vertrieben werden. Besorgte ab den 1990er-Jahren eine Werft im polnischen Augustow die Lohnfertigung für Smartliner, so geschieht das seit etwa zwei Jahren im selben Ort unter Eigenregie und in eigens dafür erbauten neuen Werfthallen. Dass Firmenchef Pierre Charlot damit seinem hohen Qualitätsanspruch gerecht wird, zeigen auch stark gestiegene Verkaufszahlen im skandinavischen Raum, also in Schweden, Norwegen und Dänemark. Die dortigen Konsumenten, Angler und Bootsverleiher wissen nicht nur das hervorragende Preis-Leistungsverhältnis, sondern vor allem auch die Rauwassertauglichkeit von Smartliner-Booten zu schätzen. »Skandinavische Händler kaufen ganze Produktionschargen vom Markt weg. Deshalb können Smartliner-Boote auch bei uns manchmal knapp werden«, verrät Olaf Lingrön, dessen Ausstellungshalle in Barth jedoch gut bestückt ist. Derzeit stehen in den beiden Modelllinien »Classic Line« und »Contemporary Line« insgesamt elf GFK- Modelle in Längen zwischen 5,80 und 7,15 Metern zur Auswahl. In Smartliners Aluminium-Range stehen derzeit acht verschiedene Modelle an Bass-Booten zur Verfügung. Insbesondere für ambitionierte Küstenangler dürften die drei Kajütboote Fisher 19, Fisher 21 und Fisher 23 eine gute Wahl sein. Bei Idealbedingungen gingen wir auf dem Barther Bodden mit der 5,80 m langen Smartliner Fisher 19 auf Tuchfühlung.
An der Pier wirkt die nach praktischen Gesichtspunkten gestylte 19-Fuß-Version knuffig und kompakt. Sie kommt ohne überflüssigen Zierrat aus. Das hohe und mittig aufgesetzte Ruderhaus mit etwas überstehendem Dach an der Eingangstür, eine leicht nach vorn geneigte Frontscheibe und Rundumverglasung sind die Attribute eines wetterfesten Angelbootes für rauere Gewässer. Durch ein asymmetrisches Deckslayout wurde neben dem Ruderhaus Platz für ein backbordseitiges, immerhin 32 cm breites Laufdeck zum Vorschiff geschaffen. Dort wartet eine 88 cm breite und 36 cm tiefe Sitzbank in einem 140 cm breiten Bugbereich, der einem Sportangler sehr gute Bewegungsfreiheit garantiert. Insgesamt vermittelt die innere Freibordhöhe von 60 bis 67 cm ein gutes Sicherheitsgefühl im etwa 185 x 145 cm großen begehbaren Teil des Achtercockpits, das mit einer 175 x 45 cm großen Hecksitzbank abschließt, die zu-gleich als Aufnahme für ein Filetierbrett dient. Dass das 90 cm breite Brett bei Bedarf zwischen zwei Polstersitzen der Sitzbank zum Einsatz kommt, dürfte Angelpraktiker kaum stören und die Polster können schnell entfernt werden. Ebenfalls unter der Hecksitzbank befi nden sich Batteriekasten und ein 75 Liter fassender Kraftstofftank, der mit Tülle befüllt wird. Das ist insofern praktisch, weil in Reservekanistern mitgeführter Sprit schnell und unkompliziert nachgefüllt werden kann. Ebenso praktisch kann unter dem Sitzpolster auf der Steuerbordseite der Hecksitzbank ein Fisch-Hälterungsbecken (»Live Well«) geöffnet werden, das zumindest für den 50er-Barsch oder den Küchenhecht ausreichend ist. Vier in die Bordwand eingelassene Rutenhalter komplettieren das Cockpit in der Standardausstattung, zu der auch zwei Lenzöffnungen mit Rückschlagklappen am Heck gehören. (den kompletten Test finden Sie in der Ausgabe 07/22)
Technische Details
Länge über Alles: 5,80 m
Breite: 2,25 m
Tiefgang: 0,40 m
Gewicht: 700 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 5
Brennstofftank: 75 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder (Langschaft), maximal zulässige
Leistung 58,8 kW (80 PS)
Grundpreis (ohne Motor): 16.890 Euro, Preis des einsatzbereiten
Testbootes inklusive Testmotorisierung 28.990 €
Informationen und Werft
Sportboote & Industriemotoren Olaf Lingrön (Smartliner-Exklusivimport
und Lieferant des Testbootes), Am Wirtschaftshafen 2,
18356 Barth, Tel. 038231-89396, www.boote-lingroen.de
Smartliner Sp. z.o.o., ul. Wypusty 1 PL-16-300 Augustów,
www.smartlinerboat.com
Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 07/2022!
Text & Fotos:Rex Schober
Alle weiteren Bootstests finden Sie HIER!