Als Diakon war Fritz Gronau aus Bünde jahrelang an sozialen Brennpunkten tätig. Heute ist der Sozialpädagoge und Plattbodenskipper die »deutsche Seele« der niederländischen Charterfirma Yachtcharter Leeuwarden. Wir haben den sympathischen Wahl-Friesen besucht …
Es ist kurz nach Pfingsten und die Niederländer beginnen ihre Corona-Maßnahmen zu lockern. In der friesischen Provinz-Hauptstadt Leeuwarden herrscht zwar weniger Trubel als sonst, doch langsam beginnen sich die Cafés und Restaurants wieder zu füllen, auch wenn man wie im beliebten Grand-Café »De Walrus« seinen Namen und die Telefonnummer in eine Liste eintragen muss.
In einer kleinen künstlichen Lagune vor dem Stadtzentrum parken Dutzende Boote vor den hübschen Häusern eines jungen Siedlungsgebietes und ein paar junge Mädchen, die mit einer Sloep unterwegs sind, schlagen lachend Wellen. Hier scheint die Welt in Ordnung, hier ist der Himmel blau. Mittendrin in der Lagune, bin ich am »De Zwemmer 1« mit Fritz Gronau verabredet, der vor einer Werfthalle an einem rustikalen Tisch mit ebenso rustikalen Holzbänken auf mich wartet.
Die friesisch-maritime Umgebung nimmt mich sofort gefangen und die Sonne scheint mit einem Auge zu zwinkern. Hier also ist die Basis von »Yachtcharter Leeuwarden«, eine der florierenden niederländischen Charterfirmen, die sich auf die Vermietung von praxisgerecht ausgestatteten stählernen Verdrängern spezialisiert hat. Mit einem unüberhörbar niederländisch eingefärbten Akzent und etwas zurückhaltendem Naturell beginnt Friedrich-Wilhelm Gronau aus seinem Leben zu erzählen. 1960 im nordrhein-westfälischen Bünde geboren, wuchs er zusammen mit einer jüngeren Schwester auf. Schon als Kind zog es den Jungen in den CVJM, den Christlichen Verein Junger Menschen, wo er bereits als 15-Jähriger zum ehrenamtlichen Mitarbeiter der heute weltweit größten und überkonfessionell-christlichen Jugendorganisation wurde. »Schon damals wusste ich, dass ich einmal eine christlich geprägte sozialpädagogische Laufbahn einschlagen wollte«, betont Fritz, der nach dem Abitur seinen Zivildienst in einer CVJM Jugendeinrichtung absolvierte. »Das war schon ein Art Vorpraktikum für meine Ausbildung zum Erzieher. Bis ich diese beginnen konnte, jobbte ich zur zeitlichen Überbrückung noch ein paar Monate bei Fichtel & Sachs, dem Zahnradhersteller «, erinnert er sich.
Von 1982 bis 1985 erfährt Fritz eine Ausbildung zum staatlich anerkannten Erzieher mit theologischer Zusatzqualifikation. »Ich habe meine Ausbildung genossen, denn die Schule war wirklich eine gute«, sagt er stolz. Danach beginnt er in Kaarst bei Neuss die Arbeit als Jugend-Diakon in einem sozialen Brennpunktgebiet, lernt die Härten und Schattenseiten des Lebens kennen.
»Diese Zeit war prägend für mich und hat meinen Willen gestärkt, mich für Benachteiligte oder Schwache einzusetzen«, erklärt er nachdenklich und serviert mir noch einen Kaffee…
Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 10/2020!
Text: Rex Schober