Test: Fairline Targa 45 Open

Die britischen Fairline-Yachten sind für ihre hohe Produktqualität und eine stilsichere Optik bekannt. Wir erprobten die Fairline Targa 45 Open, die, wie nicht anders zu erwarten, beim Praxistest auf der Ostsee einen sehr überzeugenden Eindruck hinterlässt.

Englische Bootsbauer haben schon oft unter Beweis gestellt, dass sie ihr Handwerk verstehen. In den 1970er- und 1980er-Jahren waren die tollen Rauwasser-Sportboote von Fletcher hinsichtlich ihrer fantastischen Laufeigenschaften nahezu konkurrenzlos. Ähnliches galt und gilt, bezogen auf das jeweilige Segment, beispielsweise für die hochseetüchtigen Pilot-Cruiser von Nelson Yachts oder die schnittigen Powerboats von Hunton. In der modernen Premium-Liga gehören die ebenso luxuriösen wie imageträchtigen Entwürfe von Sunseeker, Princess Yachts und zweifellos auch Fairline zu den absoluten Top-Konstrukten.

Die letztgenannte Werft existiert bereits seit 1963 – Erfahrung und Knowhow sind im Hause Fairline Yachts Limited somit reichlich vorhanden. Ideale Voraussetzungen also, um in der Saison 2020 eine Motoryacht-Range der europäischen Spitzenklasse anzubieten. Gegenwärtig beinhaltet die durchweg sehenswerte, von 33 bis 68 Fuß reichende Fairline-Kollektion die drei Baureihen F//Line, Targa und Squadron. Neben der brandneuen F//Line 33, einem für Innen- und Außenborderbestückung konzipierten offenen Renner, könnte man unser Testobjekt als »Einstiegsmodell« in die Fairline-Welt bezeichnen. Die Targa 45 Open ist nämlich, und zwar gemeinsam mit der Targa 45 GT, die kleinste Yacht der Briten.

Ganz besonders gediegen präsentiert sich die mittschiffs gelegene Eignerkabine

 

»Klein« bedeutet hier allerdings eine Länge von 14,20 m bei 4,32 m maximaler Breite. Das von der in Osnabrück ansässigen Levien Sails and Drive GmbH bereitgestellte Schmuckstück bringt mit zwei Volvo-D6-435-IPS600-Maschinen stattliche 12,5 Tonnen auf die Waage. Bevor wir die schwedischen 5,5-Liter-Kraftpakete zum Leben erwecken, geht es zunächst darum, Ihnen einige Eindrücke von der Innenarchitektur des sportlich-eleganten Kunststoff-Kreuzers von der Insel zu vermitteln, der sich am Tage des Tests an seinem Liegeplatz in der Neustädter ancora Marina befindet…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 14,20 m
Breite: 4,32 m
Tiefgang: 1,17 m
Durchfahrtshöhe: 5,55 m
Gewicht: 12.500 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 12
Kojenzahl: 4 (+1)
Brennstofftank: 1.300 l
Wassertank: 438 l
Septiktank: Volumen auf Anfrage
Baumaterial: GFK
Motorisierung: 2 x Volvo D6-Diesel mit Inboard Performance System, Leistung 2 x 320 kW bis 2 x 353 kW (870-960 PS)
Grundpreis (ab Neustadt/Holst.): 725.000 €, Preis des Testbootes inklusive umfangreicher Sonderausstattung 995.000 €

 

Das finden wir gut…

-Verarbeitung in allen Bereichen der Yacht auf Top-Niveau
-Riesengroßes, auf Knopfdruck öffnendes elektrisches Faltdach
-Erstklassige Laufeigenschaften übers gesamte Drehzahlband

Das finden wir nicht gut…

-Bequemerer Zugang zum Maschinenraum wäre wünschenswert

 

Informationen und Werft

Levien Sails and Drive GmbH, (Fairline-Händler und Lieferant
des Testbootes), Am Holm 42, 23730 Neustadt in Holstein,
Tel. 0541-913000, www.levien-boote.de
Fairline Yachts Ltd, Oundle, PE84HN, United Kingdom,
Kontaktadressen der deutschen Händler unter www.fairline.com

 

Den kompletten Test lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 03/2020!
Text: Peter Marienfeld