Test: Brandsma Mondial 45

Die Mondial-Serie aus dem Hause Brandsma Jachten hat Zuwachs bekommen. Völlig neu im Programm ist ein wuchtiger 45-Footer, der Anfang des Monats während der Motorboot Sneek offiziell debütierte. Vorab konnten wir die Baunummer 1 in der Praxis erproben.

Grandsma Jachten B.V. gehört zweifelsfrei zu den tonangebenden Werften in der wunderbaren Wassersport-Provinz Friesland. Das von den Zwillingsbrüdern Joop und Gerard ten Cate (50) geleitete Familienunternehmen bietet gleich mehrere in Eigenregie entwickelte Yacht-Linien an. Dazu zählen die weithin bekannten, gegenwärtig in fünf Varianten verfügbaren Luna-Verdränger (mit denen man jetzt, dies als taufrische Info, auf der Boot & Fun Berlin vorstellig wird) und die nicht minder attraktiven Stahlkreuzer der Noordzeekotter-Range. Einen ganz eigenen Stil verkörpert die im Klassik-Look designte Federick 47.

Und dann wären da noch die fortan in drei Längen zwischen 39 und 45 Fuß verfügbaren Trawler der Mondial-Serie, die in der Saison 2017 aus der Taufe gehoben wurde. Als künftigen Imageträger haben die ten Cates nun die gemeinsam mit der Firma Smeding Jachtservice entworfene Mondial 45 am Start, die, wie sich beim kurzen Kennenlern-Rundgang am Vorführsteg abzeichnet, wohl als besonders interessantes Brandsma-Konstrukt in den Fokus rückt. Vor der für den Nachmittag geplanten Probefahrt wollen wir uns den schmucken Dampfer, der vor wenigen Tagen erstgewassert wurde und in den Besitz des niederländischen Auftraggebers überging, aus der Nähe ansehen.

Der reichhaltig instrumentierte Hauptsteuerstand im Ruderhaus garantiert dem Skipper, nicht zuletzt aufgrund der erhöhten Sitzposition, eine einwandfreie Übersicht

Wie nicht anders zu erwarten, kann der zahlende Brandsma-Kunde im Verlauf des 12- bis 14-monatigen Produktionsprozesses auf diverse Dinge Einfluss nehmen. Zum Beispiel geht es um die Farbgebung des Rumpfes und der Decksaufbauten sowie um die maßgeschneiderte Zusammenstellung des technischen und elektronischen Equipments. Von entscheidender Bedeutung ist die individuelle Interieursgestaltung. So stehen fürs Wunsch-Mobiliar des persönlichen Traumschiffes alle gängigen Holzsorten zur Disposition. Bezüglich der Motorisierung kommen im Falle der
Mondial 45 ausschließlich Dieseltriebwerke von Vetus Deutz und Yanmar in Betracht, wobei optional auch Doppelanlagen mit bis zu 2 x 120 Pferdestärken installiert werden könnten. Bleibt es bei einer Maschine, reicht die Leistungsskala sinnvollerweise von 103 bis 154,4 kW (140-210 PS). Dass unser funkelnagelneues Testobjekt, die »Donald Duck«, selbst mit dem kleinsten verfügbaren Vetus-Deutz-Sechszylinder namens VD6.170 beileibe keine lahme Ente ist, verdeutlicht allein schon das bullige Drehmoment. Üppige 680 Newtonmeter bei 1.600 min-1 sind diesbezüglich eine echte Ansage…

 

Technische Details

Länge über Alles: 13,65 m
Breite: 4,40 m
Durchfahrtshöhe (Mast gelegt): 3,45 m
Tiefgang: 1,30 m
Gewicht: 26.000 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 10
Kojenzahl: 4 (+2)
Brennstofftank: 800 l
Wassertank: 800 l
Septiktank: 300 l
Baumaterial: Schiffbaustahl
Motorisierung: Einbaudiesel, wahlweise Vetus Deutz oder Yanmar, mit Wellenantrieb, Einzel- oder Doppelmotorisierung, Leistung 103 bis 154,4 kW (140-210 PS) bzw. 2 x 88,2 kW (2 x 120 PS)
Grundpreis (ab Werft): 386.012 € mit Basisdiesel VD4.140, Leist. 103 kW (140 PS), mit Testmotorisierung ab 389.142 €, Preis des Testbootes inkl. umfangreicher Sonderausstattung 590.000 €

Das finden wir gut…

-Sehr gutes Platzangebot auf dem gesamten Schiff
-Unkomplizierte Handhabung trotz beträchtlicher Außenmaße
-Gut abgestimmte Motorleistung, Zwillingsdiesel als Option möglich

Das finden wir nicht so gut…

-Die Bordwandtüren können nicht vollständig geöffnet werden

Informationen und Werft
Brandsma Jachten B.V. (Werft und Lieferant des Testbootes),
Eeltjebaasweg 6-8, NL-8606 KA Sneek, Tel. 0031-515425000,
www.brandsma-jachten.nl

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 12/2019
Text & Fotos: Peter Marienfeld