Für eine lange und sorgenfreie Nutzung Ihres Bootes kann der richtige Antifouling-Anstrich des Rumpfes extrem wichtig sein. Er ist verantwortlich für eine höhere Sicherheit, bessere Manövrierbarkeit und einen geringeren Brennstoffverbrauch. Worauf Sie im Zusammenhang mit dem Thema Antifouling achten sollten, verraten wir Ihnen hier.
Antifouling ist nicht gleich Antifouling. Zu unterschiedlich sind die Bootstypen und die Anforderungen an die Reviere. Salz-, Süß- oder Brackwasser? Schnelle oder langsame Boote? Frühjahrs- oder Herbstanstrich? Dies sind nur einige Fragen, die sich ein Bootseigner beim Thema Antifouling stellen muss. Denn je nachdem, wo Ihr Boot liegt, aus welchem Material Ihr Rumpf besteht und ob Sie ein Motorboot oder ein Segelboot besitzen, müssen Sie Ihren Anstrich entsprechend auswählen.
Hart, dünn, oder polierend? Um Schnecken und Muscheln oder lästigen Bewuchs am Rumpf zu vermeiden, ist eine Behandlung mit Antifouling ratsam. Besonders für Boote, die lange Zeit im Wasser liegen, lohnt sich der Anstrich. Er verhindert wirksam die Ansiedlung von Zebramuscheln und Seepocken. Außerdem schützt er vor Algen und Schlamm, der sich am Rumpf festsetzt. Um diesen Ablagerungen vorzubeugen, besitzen viele Antifoulings Biozide wie Kupfer. Für welches Antifouling wir uns letztlich entscheiden, hängt nicht nur von der Art des Bootes, sondern auch vom Revier ab. Temperatur, Salzgehalt und Wasserqualität spielen eine große Rolle. Am besten informieren Sie sich im entsprechenden Hafen. Jedoch führen weitere Faktoren wie Klarheit des Wassers, Lichteinstrahlung und Frischwasserzuflüsse dazu, dass selbst innerhalb einer Marina die Anforderungen an ein Antifouling unterschiedlich sind und die Wahl des richtigen Produktes beeinflussen. Außerdem dürfen Sie Umweltschutz- und Rechtsvorschriften im Fahrgebiet nicht außer Acht lassen. Als erstes schauen wir aber auf den Bootstyp.
Selbstpolierendes Antifouling
Ein selbstpolierendes Antifouling wirkt über das Jahr und gibt die Biozide über einen langen Zeitraum verteilt ab. Da es wasserlöslich ist, bauen sich während der Fahrt einzelne Schichten auf dem Rumpf ab und werden dabei geglättet…
Hartantifouling
Bei Hartantifoulings befindet sich das Biozid im Harz des Anstrich. Dadurch halten sie länger als andere Anstriche und bilden eine harte, widerstandsfähige Schicht…
Dünnschichtiges Antifouling
Bei dieser Antifouling-Sorte wird Bewuchs durch eine sehr glatte Oberfläche minimiert. In einem dünnschichtigen Antifouling sind Teflon oder PTFE, aber weniger Biozide verarbeitet, als bei Hart- oder selbstpolierenden Antifoulings…
Gibt es Alternativen zum Anstrich?
Ein Antifouling-Anstrich verschönert oft nicht die Optik des Rumpfes. Gerade bei neuen GFK-Booten scheuen sich viele Besitzer vorm Streichen. Dabei ist gerade hier ein wirkungsvoller Schutz
wichtig, denn allzu schnell siedeln sich die Plagegeister an und wir verlieren Geschwindigkeit.
Ultraschall im Rumpf
Ultraschallschwingungen werden durch einen Frequenzgenerator erzeugt, der die Signale an einen Wandler im Bootsrumpf sendet. Die Schwingungen werden so durch den Bootsrumpf nach außen gesendet. Dort töten die Schallwellen die Algenzellen auf dem Unterwasserschiff ab…
Weitere Antifouling-Methoden und Alternativen finden Sie im aktuellen Artikel in Ihrer Printausgabe: SKIPPER Bootshandel 10/2019!
Außerdem im Interview: Marco Tristram von AW Niemeyer. Der Marketingleiter kennt sich mit Antifoulings aus und gibt einige hilfreiche Tipps zur Pflege Ihres Unterschiffs.
Text: Christian Siegler
Fotos: Hersteller, Elmar Elfers, privat