Test: Whaly 500 R

Die aus strapazierfähigem Polyethylen gefertigten Whaly-Boote lassen sich universell einsetzen und punkten mit vorbildlich sicherem Fahrverhalten. Bestes Beispiel dafür ist das von uns erprobte Topmodell namens 500 R.

Im Standard in dunkelgrauer oder in der weithin sichtbaren und daher absolut vorteilhaften knallroten Farbgebung zu haben, debütierte die Whaly 500 R zu Beginn der Saison 2017. Seitdem wurden von dem ganz genau 4,99 m langen und 2,10 m breiten Mehrzweck-Boot stolze 1.136 Einheiten an den Mann gebracht. Nicht wenige Exemplare des garantiert unsinkbaren doppelschaligen Flitzers gingen in den Besitz kommerzieller Kunden über, die aus nachvollziehbaren Gründen gesteigerten Wert auf Robustheit, Langlebigkeit und Pflegeleichtigkeit legen. Ein möglicherweise (kauf-)entscheidendes Plus dieses vorbildlich kippstabilen Bootes ist zudem die enorm hohe Zuladung. Gemäß der geltenden CE-Klassifizierung C sind sage und Schreibe zehn Personen zulässig, zwei weitere Erwachsene dürfen sich gemäß der dann relevanten CE-Norm D beim Befahren geschützter Reviere an Bord aufhalten.

Eine jede Whaly besteht, wie eingangs erwähnt, aus recyclebarem Polyethylen. Die Serienproduktion erfolgt durch ein spezielles Herstellungsverfahren, das sogenannte »Rotomoulding«, in eigens
dafür entwickelten Rotationsformen. Die östlich von Breda und westlich von Tilburg in der südholländischen Ortschaft Rijen ansässige, anno 2001 gegründete Werft hat gegenwärtig zwölf Kleinboot-Modelle am Start. In den bundesweiten Vertrieb sind mehrere Fachhändler eingebunden, wobei unser freundlicher Testboot-Lieferant, Stephan Gauert (29) aus dem Ostsee-Städtchen Heiligenhafen, als Importeur für Norddeutschland auftritt. Am Heck des unbelastet nur 365 kg schweren und daher völlig problemlos trailerbaren Mehrzweck-Bootes ist ein 44,1 kW generierender Mercury F60 EFI ELPT verbolzt, dessen 60 Pferdestärken gleichzeitig das obere Leistungslimit markieren. Die Whaly fühlt sich jedoch in jeder Fahrsituation so an, als würde sie leicht und locker einen Tick mehr Antriebspower vertragen …

Mit zweiköpfiger Crew wird abgelegt, minimale 720 min-1 bringen 1,8 Knoten. Glatte 2.000 Umdrehungen pro Minute lassen die Geschwindigkeit auf fünf Knoten anwachsen. Die mustergültige Kurstreue der 500 R bleibt auch nach dem Übergang von Verdränger- in Gleitfahrt erhalten. Ab 3.700 min-1 liegt der kompakte Raumriese plan auf dem Wasser, um bei 4.500 Touren flotte 16,5 Knoten schnell zu sein. Obenherum protokollieren wir nochmals eine merkliche Tempozunahme, die bei einer abgelesenen Volllastdrehzahl von 5.500 min-1 in 23,4 kn gipfelt…

 

Technische Daten

Länge über Alles: 4,99 m
Breite: 2,10 m
Tiefgang (Antr. angehoben): 0,40 m
Gewicht: 365 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 10
Brennstofftank (opt.): 55 l
Baumaterial: Polyethylen
Motorisierung: Außenborder (Langschaft), werftseitig empfohlene Leistung bis 44,1 kW (60 PS)
Grundpreis: 7.495 €, Preis des fahrfertigen Testbootes inklusive Extras und Testmotorisierung 18.769 €

Das finden wir gut…

-Absenkbare Bugklappe erleichtert das Ein- und Aussteigen
-Gute Lauf- und Manövriereigenschaften, hohe Kippstabilität
-Für ein Boot dieser Größe ganz hervorragendes Platzangebot

Das finden wir nicht so gut…

-Scheibenloser Steuerstand wirkt konzeptionsbedingt etwas labil

 

Informationen und Werft
Boote-Gauert (Whaly-Importeur für Norddeutschland und Lieferant
des Testbootes), Warteburgweg 7, 23774 Heiligenhafen,
Tel. 04362-5060441, www.boote-gauert.de
Whaly Boats, Provincienbaan 21, NL-5121 DK Rijen, Kontaktadressen
der deutschen Fachhändler unter www.whaly.com

 

Den kompletten Test gibt es wie immer in Ihrer SKIPPER Bootshandel 09/2019!
Text: Peter Marienfeld