Test: Merry Fisher 605 Marlin

Der französische Bootsbauriese Jeanneau erweitert die Palette der beliebten Angelboote um einen kleinen und knuffigen Kabinenkreuzer. Wir testeten die Merry Fisher 605 Marlin, die über einen verschiebbaren Steuerstand verfügt, auf dem Mittelmeer vor dem Seebad Cannes.

Mit den beiden für die Saison 2019 vorgestellten Pilothouse-Cruisern 605 Marlin und 895 Marlin setzt Jeanneau die Modellpflege der populären und nunmehr aus vier Varianten bestehenden Marlin-Angelboot-Reihe konsequent fort. Dabei soll die 605 Marlin als kleinstes Boot des Quartetts »geschickt alle nautischen Qualitäten von Jeanneau« vereinen. Für den optischen Auftritt des kompakten Newcomers zeichnen unter der Federführung des Jeanneau-Designbüros wie gewohnt die polnischen Konstrukteure Centkowski & Denert verantwortlich. Wir haben uns den – wie unschwer zu erkennen ist – vorrangig als Angelboot konzipierten »Speerfisch« im Detail angesehen. Mit ihrem markanten Styling lässt sich die 605 Marlin bereits am Steg als eine typische „Merry Fisher“ ausmachen.

Das geradlinig gestaltete und eher an skandinavische Arbeits- und Patrouillenboote erinnernde Steuerhaus mit der zum Bug geneigten Frontscheibe verrät Kennern schon auf den ersten Blick, es hier mit einer »Marlin« zu tun zu haben. Der nach vorn versetzte Decksaufbau und die geschwungenen Linien des Rumpfes mit Betonung der über ein Seitendeck begehbaren Bugsektion verleihen dem 5,64 x 2,45 m messenden GFK-Boot ein sportlich-aggressives Antlitz. Beidseitig großflächig mit einer Marlin-Abbildung und der Typenbezeichnung foliert, macht der kleine Pilothouse-Kreuzer optisch einiges her. Wir betreten das selbstlenzende Cockpit über die Badeplattform und den 48 cm breiten Heckdurchgang. Die Freibordhöhe beträgt durchschnittlich 85 cm. Das spartanisch ausgestattete Achtercockpit verfügt über zwei praktisch Klappsitzbänke, auf denen insgesamt vier Personen Platz nehmen können. Eine Konsole mit zwei Getränkehaltern sowie zwei in die Bordwände eingelassene Angelrutenhalter schließen den Heckbereich ab.

Um den Steuerstand zu verschieben, muss der Fahrersitz tief abgesenkt werden

 

Am Bug findet ein Angler reichlich Bewegungsraum, für zwei Petrijünger könnte es allerdings eng werden. Im Ankerkasten befindet sich ausreichend Platz für eine elektrische Ankerwinsch, die optional für 1.535 Euro zu haben ist. Das mit etwa 160 x 140 cm Grundfläche und 190 cm Stehhöhe aufwartende Ruderhaus betreten wir achtern über einen 125 cm breiten Zugang, eine gläserne Schiebetür wäre optional für 2.124 Euro lieferbar.

Technische Daten

Länge über Alles: 5,64 m
Breite: 2,45 m
Tiefgang: 0,46 m
Gewicht (o. Motor): 1.027 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 6
Kojenzahl: 1
Brennstofftank: 100 l
Wassertank (opt.): 20 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Außenborder, werftseitige Leistungsempfehlung bis 84,6 kW (115 PS)
Grundpreis: 20.753 €, Preis des Testbootes inkl. Sonderausstattung 43.346 €, Einzelpreis Yamaha F115B: 14.875 €

 

Das finden wir gut…

+Sportliche und sichere Fahreigenschaften
+Verschiebbarer Steuerstand
+Klappsitzbänke und gutes Platzangebot im Cockpit

Das finden wir nicht so gut…

-Relativ starke Geräuschentwicklung

Informationen und Werft
Chantiers Jeanneau, 32 Avenue des Sables – CS 30529,
F-85505 Les Herbiers Cedex, Kontaktdaten der deutschen
Händler unter www.jeanneau.de

 

Den kompletten Bootstest lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 06/2019!
Text: Rex Schober