Beim Boot fahren steht vor allem der Spaß an erster Stelle. Trotzdem sollte auch die Sicherheit nicht zu kurz kommen. Unser Autor Jesco Peschutter schaute sich praxisgerechte Sicherheitsausrüstung für Boote und Yachten einmal genauer an.
Wenn der Rumpf durch die Wellen gleitet und einem der Fahrtwind durch das Haar weht, denken bei steigenden Temperaturen und sommerlichem Feeling wohl nur wenige Skipper an die Sicherheitsausstattung des Bootes. Doch diese kann Leben retten und ein Desaster an Bord verhindern. Im Idealfall macht sich der versierte Bootsführer schon vor dem Ablegen Gedanken darüber, was alles mit aufs Boot muss. Ich besuchte den Yacht- und Bootsausrüster A.W. Niemeyer in Kiel, um mir für Sie einen Überblick zu verschaffen, welche Ausrüstungsgegenstände auf keinem schwimmenden Untersatz fehlen dürfen.
Rettungswesten
Wohl mit das Schlimmste ist es, wenn eine Person ins Wasser fällt (MOB: Man over Board) und dabei das Bewusstsein verliert. Deshalb ist das Tragen einer guten Schwimmweste notwendig. Aber was sind »gute Schwimmwesten«? Wichtig ist erst mal, dass diese in ausreichender Anzahl an Bord sind. Für jede mitfahrende Person muss eine ohnmachtssichere Rettungsweste vorhanden sein. Diese besitzt einen Kragen, der den Verunglückten automatisch auf den Rücken dreht. So ist der Betroffene in der Lage, auch bei Ohnmacht weiterhin zu atmen. Der große Auftrieb verhindert das Ertrinken. Rettungswesten gibt es für Erwachsene, Kleinkinder und sogar Hunde.
Gurtband
Unter Lifelines verstehen wir ein Gurtband, das mit mehreren Karabinerhaken ausgestattet ist. Ein Karabinerhaken kommt an die Ringe der Rettungsweste. Die anderen können am Boot befestigt werden, um so ein unfreiwilliges Bad im Wasser zu vermeiden. Ein perfekter Ort zum Festmachen der Lifeline sind Sicherheitsgurtbänder. Diese werden vorne und hinten an einer Klampe fixiert – sowohl auf der Luv- als auch auf der Lee-Seite.
Rettungswesten-Bergeleine
Relativ neu auf dem Markt ist eine Rettungswesten-Bergeleine. Diese sogenannte »Improved MOB Retrieval for Lifejackets« wird zusammen mit der automatischen Rettungsweste verwendet und mit der Bergeschlaufe verbunden. Löst die Weste aus, wird die Leine ins Wasser geschleudert, sodass die Crew mit dem Bootshaken die Person einfangen und anschließend am Schiff sichern kann. Die drei Meter lange Leine ist in leuchtendem Gelb gehalten und schwimmt.
Rettungsring
Jeder kennt ihn: den Rettungsring. Kommt es zu Mann über Bord, kann der Ring Leben retten. In der Regel ist er direkt an der Reling oder am Heckkorb befestigt, sodass er im Ernstfall schnell zur Hand ist. Mit einer langen Leine ist der Rettungsring mit dem Boot verbunden. Kommt es zum Notfall, wird der Ring mitsamt Leine weit hinter den zu rettenden Passagier geworfen und anschließend zurückgezogen…
Mehr zu Bergeschlaufe, Leckstopfen und Rettungsinsel erfahren Sie in der neuen SKIPPER Bootshandel 06/2019!
Im Interview gibt Ingo Suhr, Filialleiter von A.W. Niemeyer in Kiel, noch weitere Tipps zu Ausrüstungsgegenständen, die auf jedes Boot gehören!
Text & Fotos: Jesco Peschutter