Im Jahre 1938 gegründet, zählt die Firma Segel-Raap zu Hamburgs bekanntesten maritimen Traditionsbetrieben. Inhaber Clemens Massel lernte einst bei Segel-Raap sein Handwerk »von der Pike auf« und hat sich heute weit über Hamburgs Grenzen hinaus einen exzellenten Ruf erworben.
Im Hafenbezirk an der Hamburg-Harburger Süderelbe herrscht geschäftiges Treiben. Aus den alten Speichern sind in jüngerer Vergangenheit Event-Locations geworden, und in neue Bürogebäude zogen »schicke« Menschen ein. Aus ehemaligen Kaianlagen werden Museumshäfen und auf historischen Schiffen lässt sich die Luft vergangener Zeiten schnuppern. Zwischen Klinkerbauten und im Schatten eines rekonstruierten monumentalen Silos lugt am Kanalplatz 5 der Firmensitz von Segel-Raap hervor. Eine schmale Treppe führt in das Obergeschoss des blauen zweistöckigen Gebäudes, wo man dann leise Motorengeräusche vernimmt.
Auf dem Segelboden sitzen Frauen und Männer konzentriert vor ihren Nähmaschinen, der Straßenlärm scheint weit entfernt. Firmeninhaber und Segelmachermeister Clemens Massel (53) residiert in einem kleinen Office, dessen Wände zahlreiche Urkunden zieren. Hier in seiner Zentrale konstruiert der Meister seine Segel am Computer und schickt die fertigen Vorlagen dann zum nur wenige Meter entfernten und außerhalb des Büros liegenden Plotter, der die Einzelteile automatisch zuschneiden kann. »Als 1990 die ersten Plotter und Computer auf den Markt kamen, wurde mein damaliger Chef mit der neuen Technik nicht so richtig warm und überließ mir das Feld. Ja, und so wurde ich quasi Spezialist in Sachen Segelkonstruktion«, lacht der freundliche und sonnengebräunte Hamburger verschmitzt und serviert erst einmal eine Tasse Kaffee.
Als Sohn eines segelbegeisterten Schlossermeisters in Winsen an der Luhe geboren, wurde Clemens Massel schon früh mit dem Wasser und vor allem mit der Elbe vertraut gemacht. »1970 begann mein Vater Joachim (83) für unsere fünfköpfige Familie einen acht Meter langen Knickspanter aus Holz zu bauen. Nach etwa zwei Jahren war die Segelyacht fertig und Vater sammelte erste Erfahrungen auf der Oberelbe. Später segelten meine Eltern zusammen mit mir und meinen beiden Brüdern Thomas und Hans-Joachim auf der »Winhusen« über den Elbe-Trave-Kanal auf die Ostsee und bis nach Dänemark. Das ging bis zur Mitte der 80er-Jahre und dabei lernte ich viel über das Segeln und eine gute Seemannschaft. Das war eine schöne Zeit«, erinnert er sich und fügt hinzu: »Mich würde der heutige Verbleib der »Winhusen« interessieren, denn das Boot wurde 1998 ins Sauerland verkauft. Vielleicht weiß jemand was aus ihr geworden ist?« …
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Text & Fotos: Rex Schober