Trotz stetig steigender Beliebtheit von digitalen Seekarten und elektronischer Navigation haben Papier-Seekarten noch immer ihre Berechtigung. Die seemännische Sorgfaltspfl icht gegenüber Besatzung und Schiff verpflichtet Bootsführer dazu, die Seekarten elektronisch oder auf Papier stets auf einem aktuellen Stand zu halten.
Seekarten dienen dem verantwortungsbewussten Führer von Wasserfahrzeugen, sich über die revierspezifi schen Besonderheiten wie Positionen von Unterwasserhindernissen, dem Verlauf und die Betonnung von Fahrwassern sowie die Lage von Flachwasserbereichen zu informieren und somit als Basis für die sichere Navigation. Ein Vorteil von Papierseekarten gegenüber ihren digitalen Pendants ist deren Größe, durch sie können größere Seegebiete besser auf einen Blick erfasst werden. Ein weiterer Vorteil ist die Nutzbarkeit von Papierkarten auch bei einem Ausfall der Navigationselektronik.
Für den Nutzer eines digitalen Navigationsgerätes ist es schwer und oftmals unmöglich, die Aktualität des darin verwendeten Kartenmaterials einzuschätzen. Auf einer Papierseekarte werden die Aktualisierungen leicht rkennbar dargestellt und dokumentiert. In Deutschland ist das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) mit der Herstellung und Herausgabe amtlicher Seekarten für die deutschen Küstengewässer der Nord- und Ostsee einschließlich der deutschen ausschließlichen Wirtschaftszone zuständig.
So vertrauten in der Vergangenheit viele Wassersportler den bekannten BSH-Kartensätzen für die Klein- und Sportschifffahrt, die ein DIN A2-Format aufweisen, was auch auf den meisten kleineren Sportbooten noch gut zu handhaben ist. Wie das BSH jedoch in einer Pressemitteilung von Februar 2017 mitteilte, wird das amtliche Papierseekartenwerk aufgrund der veränderten Anforderungen umstrukturiert. Das BSH wird alle regionalen Verkehrsteilnehmer (keine Trennung zwischen Berufs- und Freizeitschifffahrt) mit einem einheitlichen Seekartenwerk bedienen.
Daher wird es zukünftig neben dem internationalen und ein regionales Kartenwerk geben, die den Standards der International Hydrographic Organization (IHO) entsprechen. Das internationale Kartenwerk ist englischsprachig und wird auf die auf die Bedürfnisse der großen Berufsschifffahrt ausgerichtet. Die Umstellung erfolgt dabei schrittweise.
Den kompletten Artikel lesen Sie in SKIPPER Bootshandel 02/2018!
Lesen Sie in Ausgabe 2 auch dazu das Interview mit Stefan Grammann, Leiter des Nautischen Informationsdienstes bei BSH!