Lava marine Expedition 5.70 HD

Profi-RIB

Die im ostwestfälischen Städtchen Bad Lippspringe ansässige Lava Marine GmbH offeriert eine hauseigene
Schlauchboot-Serie. SKIPPER fuhr die neue Lava Marine Expedition 5.70 HD in Kombination mit einem 44,1 kW (60 PS) starken Selva-Viertakt-Außenborder.

Unsere freundlichen Testboot-Lieferanten Antonio Valverde (43) und Edrik Latzel (40) konzentrieren sich seit der Gründung ihrer Firma vor 20 Jahren auf den Verkauf von qualitativ hochwertigen Schlauchbooten. Diese eignen sich infolge der robusten Bauweise und einer weit überdurchschnittlichen Materialstärke gleichermaßen für die private und kommerzielle Nutzung. Im Bundesgebiet zeigt das äußerst kompetente Lava-Marine-Team auf mehreren wichtigen Fachmessen Flagge und wird auch im Rahmen der nächsten Berliner Boot und Fun vertreten sein. Zum aktuellen Portfolio gehören einerseits fünf handliche Tender mit zerlegbaren Einlegeböden und andererseits acht kompakte RIBs in Längen von 3,30 bis 6,70 m. Die Lava Marine GmbH, die ganz offiziell als Bootshersteller auftritt, lässt die einzelnen Typen nach präzisen Vorgaben in einem chinesischen Spezialbetrieb fertigen. Die mit dem Kunden abzustimmende individuelle Komplettierung und die Montage der passenden Maschine erfolgt dann auf professionelle Weise in Bad Lippspringe.

Mit zwei Personen an Bord werden die Leinen gelöst. Die erste Messung mit minimalen 700 min-1 ergibt 2,3 Knoten. Eine Drehzahlverdoppelung verhilft der Lava Marine zu 3,7 Knoten, während der sehr kultiviert klingende Selva mit spontanem Ansprechverhalten punktet. Ins Gleiten gelangt das vorbildlich weich und trocken laufende Gummiboot knapp oberhalb von 3.000 min-1, um gleich darauf bei abgelesenen 3.500 Touren fast 15 Knoten Fahrt zu machen. Der mit zwei unterschiedlich langen Stringerpaaren und einer achterlichen »Hochstufung« versehene V-Rumpf zeigt sich insbesondere in forciertem Tempo von seiner Schokoladenseite. In schneller Kurvenfahrt registriert die Besatzung eine exzellente Krängungsstablität. Angesichts der auf dem Papier eher bescheidenen Motorleistung sind bei glatten 5.000 min-1 beachtliche 25 kn zu vermelden. Wer dem schubstarken Selva Dorado 60 XSR bei 5.900 Umdrehungen pro Minute das Optimum abverlangt, der sieht sich einige Sekunden später mit einem Topspeed von 30,8 Knoten (57 km/h) konfrontiert. Dies führt zu der sicheren Erkenntnis, dass die 8.556 Euro teure Maschine leistungsbezogen eigentlich vollkommen ausreicht. Nur der Ordnung halber sei erwähnt, dass die als Limit genannten 100 Pferdchen am Heck die Spitzengeschwindigkeit auf gut und gerne 40 Knoten anwachsen lassen dürften. Unterm Strich also ein  prima miteinander harmonierendes Gespann, das gegen die Entrichtung von absolut konkurrenzfähigen 25.977 Euro den Besitzer wechselt.

Technische Daten

Länge über Alles: 5,85 m
Breite: 2,49 m
Innenmaße: 4,38 x 1,41 m
Schlauchdurchmesser: 0,54 m
Anzahl der Luftkammern: 5 (jeweils mit Überdruckventilen)
Gewicht: 460 kg
CE-Kategorie: C
Max. Personenzahl: 12
Brennstofftank (opt.): 70 l (wahlweise auch 50 l möglich)
Baumaterial: Doppelt gelegtes PVC-Gewebe (2.200 dtex),
Rumpf aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK)
Motorisierung: Außenborder (Langschaft), werftseitig empfohlene Leistung 36,8 bis 73,6 kW (50-100 PS)
Grundpreis (o. Motor): 15.700 Euro, Preis des Testbootes mit Extraausstattung und fertig montierter Testmotorisierung 25.977 Euro

INFORMATIONEN UND WERFT

Lava Marine GmbH (Werft und Lieferant des Testbootes),
Raiffeisenstr. 38, 33175 Bad Lippspringe, Tel. 05252-970756,
www.lavamarine.com

Den ganzen Test lesen Sie im SKIPPER 07/2016.
Text & Fotos: Peter Marienfeld

 

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