Adretter Auftritt

Die Bootscharter Keser GmbH kann rechtzeitig zum Saisonstart auf eine aus 30 Yachten bestehende Leihschiff-Flotte verweisen. Zu den ganz frischen Mietobjekten zählt die getestete »Seepferdchen 28«. 

Unsere 11,20 m lange und 3,55 m breite Testyacht ist eines von aktuell acht Keser-Booten mit dunkelblau la-
ckiertem Rumpf – kombiniert mit der schneeweißen Deckskolorierung, der als Stilelement gedachten Wieling und dem ebenfalls dunkelblauen Fahrverdeck sieht der stählerne Verdränger vom Typ Keser Hollandia 35 Classic richtig schnieke aus. Und gibt sich erst bei genauem Hinsehen als Charterschiff zu erkennen. Wie eingangs erwähnt, tummeln sich im Fuhrpark von Boots-charter Keser mittlerweile 30 »Seepferdchen«. Dass es sogar eine »Seepferdchen 31« gibt, lässt sich mit der dauerhaften Nichtvergabe der Nummer 13 erklären. Firmenchef Mike Keser reagierte mit der nochmaligen Vergrößerung seiner Flotte auf die nach wie vor sehr erfreuliche Buchungssituation, die sich auch in der neuen Saison fortzusetzen scheint.  Schon jetzt im März muss man nämlich »mit dem Kompass arbeiten«, um speziell in den Sommermonaten eines der praxisgerecht ausgestatteten Mietboote für die gewünschte Zeit zu reservieren.

Kommen wir nun abschließend auf die Fahr- und Manövriereigenschaften des Gruno-Knickspanters im Keser-Hollandia-Kostüm zu sprechen. Angetrieben wird der 35-Fuß-Verdränger von einem Solé-Diesel, der als Sechszylinder-Reihenmotor ausgelegt ist und aus fünf Litern Hubraum 69,9 kW (95 PS) generiert. Der spanische Selbstzünder sondert bereits mit eingelegtem Gang und 2,5 Knoten als kleinste Geschwindigkeit ein recht sonores Laufgeräusch ab. Die auf einem japanischen Mitsubishi-Block basierende Maschine nimmt willig Gas an und benötigt lediglich 1.100 min^-1, um genügend Schub für ein Spazierfahrttempo von fünf Knoten zu erzeugen.  Ab etwa 1.800 Touren pro Minute und gestoppten 7,2 Knoten baut sich eine ansehnliche Bugwelle auf, und wer aufs Ganze geht, der bringt die sehr stabil wirkende »Seepferdchen 28« bei 2.450 min^-1 nach kurzem Anlauf  auf 8,3 Seemeilen in der Stunde (15 km/h). Das Rangierverhalten der auch von einem Motorboot-Neuling leicht zu handhabenden Holland-Yacht stellt sich als mustergültig heraus. Mithilfe der stets einsatzbereiten Einparkassistenten wird die Liegeplatzsuche in der Marina demnach zur leichten Übung. Was denn der Spaß kostet, möchten Sie jetzt bestimmt wissen. Die Antwort lautet wie folgt: In der Vor- und Nachsaison gibt es das Boot zu einem, wie wir meinen, sehr fair kalkulierten Wochenpreis in Höhe von 1.199 Euro. Während der heißen Phase in den Sommerferien zahlt man für einen sieben-tägigen Bordaufenthalt voll konkurrenzfähige 2.099 Euro.

TECHNISCHE DATEN

Länge über Alles: 11,20 m
Breite: 3,55 m
Durchfahrtshöhe: 2,65 m bis 3,70 m
Tiefgang: 0,90 m
Gewicht: 11.000 kg
CE-Kategorie: C
Indienststellung: Juni 2015
Max. Personenzahl: 8
Kojenzahl: 4 (+2)
Brennstofftank: 500 l
Wassertank: 500 l
Septiktank: 500 l
Baumaterial: Schiffbaustahl
Motorisierung: Solé-Sechszylinder-Einbaudiesel, Typ SM-105,
Leistung 69,9 kW (95 PS), in Verbindung mit einem Wellenantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 8,3 Knoten (15 km/h)
Brennstoffverbrauch: Durchschnittlich 3 bis 4 Liter Diesel pro Stunde (Angabe der Firma Bootscharter Keser)

WEITERE INFORMATIONEN UND BUCHUNG

Bootscharter Keser GmbH
An der Havel 38
14542 Werder an der Havel, Ortsteil Töplitz
Tel. 030-3620800
www.bootscharterkeser.de

Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 03/2016.
Text & Fotos: Peter Marienfeld