»Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen« – dieser altbekannte Spruch gilt, spätestens seit der Erhöhung der Führerscheinfreigrenze auf 11,03 kW (15 PS), nicht nur für Motorboot-Neulinge. Im folgenden Beitrag haben wir einige Praxistipps zusammengestellt.
Selbst jene Skipper, die schon jahrelang den Führerschein besitzen, haben gelegentlich Probleme mit alltäglichen An- und Ablegemanövern. Lernt man diese in der Fahrschule als Vorbereitung zur Prüfung, kann es in der Praxis unter Stressbedingungen doch eine enorme Herausforderung darstellen, in bestimmten Situationen richtig zu agieren. Vor dem ersten Passieren einer Schleuse – und da sind wir doch ´mal ehrlich – hatten die meisten von uns doch einen gesunden Respekt. Denn auf den Schleusenvorgang wird man üblicherweise nicht vorbereitet, da es für die Fahrprüfung nicht relevant ist. Und auch die unvermeidlichen Brückendurchfahrten können, speziell auf fremdem Terrain, dem einen oder anderem Skipper unverhofft einige Schweißperlen auf die Stirn treiben. Mit diesem Artikel versuchen wir, die Angst vor dem »ersten Mal« zu nehmen und Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, ein paar Ratschläge an die Hand zu geben.
Für den Autofahrer sind Brücken ein Weg, um über ein sonst unüberwindliches Hindernis von der einen auf die andere Seite zu kommen. Auf Wasserstraßen stellen die Konstruktionen aus Stahl, Beton oder Holz auf den ersten Blick eher ein Nadelöhr dar. Vor der Unterquerung sollte doch einiges beachtet werden. So können unerwarteter Gegenverkehr, Untiefen und die jeweilige Durchfahrtshöhe für unangenehme Überraschungen sorgen. Auf jeden Fall sollte der Rudergänger sich der Unterführung langsam nähern, wenn das Revier für ihn Neuland ist. Idealerweise sind die Brücken beschildert. Erblickt man gelben Rauten, gilt es, auf entgegenkommenden Verkehr zu achten, da, im Gegensatz zu zwei dieser Tafeln, der Weg für den Gegenverkehr nicht gesperrt ist. Rot-weiße Verkehrszeichen signalisieren Ihnen das sichere Fahrwasser. Gerade auf einigen Flüssen gibt es keine Beschilderung für die richtige Durchfahrt. Etwaige Untiefen können einem regionalen Revierhandbuch entnommen werden. Ansonsten empfiehlt es sich in den meisten Fällen, die Unterquerung mittig anzusteuern. In einigen Gefilden, zum Beispiel in Tidengewässern, kann es Probleme mit der wechselnden Durchfahrtshöhe geben. Dies gilt gerade für Boote mit Aufbauten. Für das Bodenseeschifffahrtspatent- auf dem »Schwäbischen Meer« gilt die 15-PS-Regelung nicht – ist dies sogar Stoff für die Prüfung. Es wird gefragt, wie viel Zentimeter die Durchfahrtshöhe der Brücke in Konstanz bei einem bestimmten Wasserstand beträgt. Für die anderen Gewässer gilt im Zweifelsfall, lieber langsam herantasten und ein gutes Augenmaß zu haben. Gerade für Reviere, in denen Ebbe und Flut Einfluss haben, sollten Sie für beide Richtungen planen. Ansonsten kann es Ihnen wie mir passieren, dass Sie auf dem Rückweg ´mal eben die Scheibe abmontieren müssen. In Kroatien, wo Tide eigentlich keinen großen Einfluss auf den Wasserstand hat, können die zumeist flachen Brücken in Flussmündungen schnell zum nervigen Hindernis avancieren. Klapp- und Drehbrücken machen es dem Skipper dann doch wesentlich einfacher … Oftmals gibt es geregelte Öffnungszeiten und entsprechende Signale für die sichere Durchquerung.
Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 03/2016.
Text: Stefan Steinkröger