Fesche Sportyacht
Die Jeanneau Leader 40 verkörpert das neue Sport-yacht-Styling der französischen Großserienwerft auf besonders gelungene Weise. SKIPPER testete dieses sehenswerte Boot mit doppelter Volvo-D4-300-Power.
Mit der Markteinführung der brandneuen Leader 46 zählen fortan vier Modelle zwischen 29 und 46 Fuß zu dieser Baureihe. Unsere Probandin, die 12,33 m lange und 3,80 m breite Jeanneau Leader 40, gab ihr offizielles Debüt im Rahmen der letztjährigen boot Düsseldorf. Im Januar 2015 war die fesche Sportyacht wiederum am Rhein zu besichtigen, und in diesen Tagen folgt der erste Messeauftritt auf der hanseboot, wo der in Bönning-stedt bei Hamburg ansässige Testbootlieferant, die Firma Gründl Bootsimport, beim »Heimspiel« zahlreiche attraktive Jeanneau-Exponate präsentiert. Entworfen wurde die unbelastet exakt 7.531 kg schwere Leader 40 vom amerikanischen Naval-Architekten Michael Peters und dem Jeanneau-Entwicklungsteam, wäh-rend das ebenso schlichte wie funktionale Interieur die Handschrift der italienischen Designer Vittorio und Camillo Garroni trägt. Der schnittige GFK-Cruiser, der im Jeanneau-Stammhaus in Les Herbiers im Département Vendée und somit unweit der Atlantikküste aus der Form gehoben wird, ist mit offenem Cockpit oder – wie getestet – als Hardtop-
Ausführung lieferbar. Als Extra erhältlich ist das »Sportop«, geschrieben mit nur einem »t«, das inklusive eines binnen 14 Sekunden zu schließenden Elektro-Schiebeluks 8.938 Euro kostet. Das auf Knopfdruck öffnende Fenster zum Himmel misst 217 x 138 cm, so dass bei schönem Wetter durchaus Cabrio-Feeling aufkommt. Die für zehn Personen konzipierte Leader 40 erfüllt die Bedingungen für die CE-Seetauglichkeitseinstufung B. In Amtsdeutsch heißt das, dass das Boot für Fahrten außerhalb von Küstengewässern ausgelegt ist, wo Wetterverhältnisse mit einer Windstärke bis einschließlich acht Beaufort und Wellenhöhen bis einschließlich vier Metern auftreten können.
Unser Fazit – die Schokoladenseite der sauber verarbeiteten Leader 40 sind die hervorragenden Lauf- und Handling-eigenschaften. Überdies punktet die stilistisch ansprechende Motoryacht mit ihrer ergonomischen Raumaufteilung, die jedoch anstelle von Luxus eher auf Zweckmäßigkeit abzielt. Ob man für die Open-Cockpit-Variante oder die in unseren Breiten wahrscheinlich sinnvollere »Sportop«-Ausführung plädieren sollte, muss jeder Interessent selbst entscheiden. Bleibt die Preisinformation. Das offene Basismodell mit den »kleinen« Achtzylinder-Benzinern kostet ab Werft 262.276 Euro. Favorisiert der künftige Eigner die gefahrenen D4-300-Maschinen inklusive Joystick-Lenkung, summieren sich 312.018 Euro. Das adrett ausgestattete Demo-Modell, das als eines der hanseboot-Highlights auf einen betuchten Käufer wartet, kann laut Liste für 366.198 Euro übernommen werden.Inbegriffen sind stattliche 7.735 Euro als obligatorische Transportpauschale.
Technische Daten
Länge über Alles: 12,33 m
Breite: 3,80 m
Tiefgang (Antr. abgesenkt): 1,10 m
Gewicht: 7.531 kg
CE-Kategorie: B
Max. Personenzahl: 10
Kojenzahl: 4 (+1)
Brennstofftank: 2 x 362 l
Wassertank: 250 l
Septiktank: 120 l
Baumaterial: GFK
Motorisierung: Innenborder (Doppelanlage, wahlweise Diesel oder Benzin), Leistung 2 x 220,6 kW (2 x 300 PS) bis 2 x 279,4 kW (2 x 380 PS), in Verbindung mit Duoprop- bzw. Bravo-Three-Z-Antrieben
Grundpreis (ab Werft): 262.276 Euro mit 2 x MerCruiser 6.2 L 377 MAG DTS, Leistung 2 x 235,3 kW (2 x 320 PS), Preis des Testbootes inklusive »Sportop« und weiteren Extras 366.198 Euro
INFORMATIONEN UND WERFT
Gründl Bootsimport GmbH + Co. KG (offizieller Jeanneau-Händler und Lieferant des Testbootes), Nordring 1, 25474 Bönningstedt, Tel. 040-5550540, www.gruendl.de
Jeanneau, Avenue des Sables, F-85500 Les Herbiers, deutsche Händleradressen unter www.jeanneau.de
Den ganzen Test lesen Sie im SKIPPER 11-12/2015.
Text: Peter Marienfeld