GPS-Kartenplotter

Mit Sicherheit komfortabel

Moderne GPS-Kartenplotter erhöhen nicht nur maßgeblich den Komfort an Bord von Freizeitschiffen, sondern tragen auch entscheidend zur Sicherheit auf dem Wasser bei.

Die Kombination aus metergenauer Bestimmung der Position über das satellitengestützte GPS-Verfahren (Global Positioning System) und die Übertragung dieser auf eine elektronische Seekarte hat die Schifffahrt am Ende des 20. Jahrhunderts revolutioniert. So verfügen heute die meisten Boote, die auf größeren Gewässern unterwegs sind, über einen fest eingebauten GPS-Kartenplotter oder wenigstens über ein batteriebetriebenes Handgerät.

Gerätekomponenten, Tipps zur Montage

Alle GPS-Kartenplotter verfügen über eine GPS-Antenne, ein Gehäuse mit Bildschirm und integrierten elektronischen Bauteilen zur Signalverarbeitung und- darstellung sowie Steckplätzen zur Aufnahme der elektronischen Seekarten. Im Detail gibt es aber große Unterschiede in der Größe und Leistungsfähigkeit der verwendeten Bauteile. Die meisten Geräte verfügen werkseitig über integrierte GPS-Antennen. Zu empfehlen ist jedoch der Anschluss von externen Antennen. Diese sollten so montiert werden, dass sie stets einen freien »Blick« zum Himmel haben, um die Signale der erdumlaufenden Satelliten stabil empfangen zu können. Geräte der neuesten Generation verfügen dabei über Antennen, die bis zu zehn Mal pro Sekunde (10 Hz) die Position bestimmen.

Mehr Sicherheit 

Ob an Bord von Berufs- oder Freizeitschiffen, der Skipper hat mit Hilfe von Kartenplottern jederzeit einen metergenauen Überblick über seine eigene Position sowie, je nach verwendeter Kartengrundlage, über eine Vielzahl wichtiger Revierinformationen hat. Dazu zählen unter anderem die Darstellung der Wassertiefe, von Tiefenlinien, von Speergebieten, von Seezeichen, Wracks und Steinen. Alle diese Informationen helfen dem Skipper bei der sicheren Navigation, dem Taucher beim Auffinden der attraktivsten Tauchplätze sowie dem Bootsangler bei der Suche nach den ergiebigsten Fischgründen. Je nach Zoomstufe werden mehr oder weniger Details dargestellt. Zusätzlich kann der Benutzer über das Menü auch auswählen, welche Informationen dargestellt werden sollen. Dies ist ein großer Vorteil gegenüber klassischen Seekarten aus Papier. Allerdings eignen sich die großformatigen Karten besser für die großräumige Orientierung im Revier. Dies erreicht man selbst mit den größten für die Sportschifffahrt konzipierten Geräten nicht. Dennoch wird jedem potentiellen Nutzer klar sein, dass besonders große Bildschirme die beste Übersicht bieten. Doch wird es auf den meisten Sportbooten nicht einfach sein, einen geeigneten Montageplatz für XXL-Geräte ab 12 Zoll Bildschirmdiagonale und aufwärts zu finden. Die heutigen Multifunktionsdisplays der meisten Hersteller erlauben es dem Nutzer, unterschiedlichste Daten darauf anzeigen zu lassen. Die meisten Geräte beinhalten auch eine Echolot-Funktion. So wird es aber auch auf einem großen Schirm schnell recht unübersichtlich, wenn GPS-, Echolot- und Radar-Daten parallel dargestellt werden. Nicht nur aus Gründen der Übersichtlichkeit, sondern vielmehr aus Sicherheitsgründen habe ich mich nicht für ein Gerät mit dem maximal größten Bildschirm entschieden, sondern für zwei kleinere, autarke Geräte mit GPS-Funktion. Fällt aufgrund eines technischen Defekts einmal eines der Geräte aus, hat man immer noch eines in Reserve. So verfügen die meisten Sportboote heute über Geräte in der 7 bis 10 Zoll Größenklasse. Als bordnetzunabhängiges Gerät verfügt mein Smartphone über eine Seekarten-App, die dieselbe Kartengrundlage verwendet, wie meine Kartenplotter. Aus diesem Grund habe ich mich auch für ein robustes, wasserdichtes Gerät mit einem großen Display entschieden. Damit kann ich selbst bei Problemen mit dem Bordnetz meine Position exakt bestimmen und sicher zurück zum Hafen navigieren.

Navigations- und Motordaten
auf einen Blick

Zum sicheren Navigieren gehört jedoch mehr als nur über seine eigene Position, den Kurs und die Geschwindigkeit informiert zu sein. Besonders für Skipper von Motorbooten ist es wichtig, stets einen Überblick über den Treibstoffverbrauch und Bunkervorrat zu haben. Im einfachsten Fall reicht es, über das NMEA-2000 Netzwerk einen Durchflussmesser zu integrieren. Dieser überwacht die Menge an Treibstoff, die das Boot im Betrieb verbraucht. Daraus lassen sich dann zeit- oder streckenbezogenen Verbrauchswerte sowie die verbleibende Kraftstoffmenge und Reichweite berechnen. Diese Daten kann der Nutzer sich parallel zu den Navigationsdaten auf dem Bildschirm anzeigen lassen. Macht man sich diese Technik zu nutzen, kann man ganz einfach die für sein Boot wirtschaftlichste Geschwindigkeit ermitteln. Oftmals steigen die Verbräuche im oberen Drehzahlbereich beträchtlich an, bei nur geringer Erhöhung der Geschwindigkeit. Das spart nicht nur bares Geld, sondern schont auch die Umwelt.

Den ganzen Artikel lesen Sie im SKIPPER 07/2015.
Text: Dr. Sven Hille

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