Eine gute Verbindung
Richtiges und somit sicheres Festmachen ist kein Buch mit sieben Siegeln. Mit wenigen Kenntnissen und dem Einsatz von geeigneten Materialien lässt sich am Ende viel Geld sparen. Wir sagen Ihnen, worauf es ankommt.
Der Wetterbericht sagt schon wieder Böen bis 40 Knoten voraus. Habe ich mein Boot richtig festgemacht? Halten die Leinen und die Beschläge? Oder hat es sich etwas gelöst und beschädigt den Nebenlieger? Aber jetzt 200 Kilometer zu fahren, um das Boot zu kontrollieren, kommt ja auch nicht in Frage. Da bleiben das schlechte Gewissen und die Hoffnung, dass am Wochenende noch alles im Originalzustand ist.
Ein Gang durch die Yachthäfen Anfang März zeigte uns, wie fahrlässig oder kenntnislos einige Eigner mit ihren oft teuren Schiffen umgehen. Aber auch während der »normalen« Zeiten kann man durch die Wahl richtiger Winkel, Längen und Materialien von Leinen viel an Komfort und Sicherheit gewinnen. Also ein lohnendes Thema, um einmal einige Tipps und Tricks zu zeigen, wie Sie Ihr Schiff sicher festmachen.
Leinensalat
Betrachten wir im Folgenden einige Situationen beim Liegen mit der Yacht im Hafen. Bei starker Belastung von Steg, Leinen und Boot wird besonders deutlich, was gut und was schlecht ist. Es gibt drei klassische Varianten des Festmachens: in der Box, klassisch längsseits oder längsseits an einem seitlichen kurzen Anleger mit Bug zum Steg. Mit diesen drei Positionen deckt man die meisten Situationen ab. Besonders im Mittelmeer ist allerdings das bekannte römisch-katholische Festmachen verbreitet. Auf diese Variante, genauso wie auf das Liegen an einer Boje, gehen wir in diesem Artikel nicht ein, sondern werden dies bei einem späteren Thema, dem Ankern, aufgreifen.
Alle drei oben genannten Festmach-
situationen im Hafen erfordern bei starkem Wind maximale Dämpfung. Dies lässt sich zum großen Teil durch das Material (siehe nächstes Heft) erreichen, aber auch mit einigen Tipps und Tricks lässt sich die Dämpfung verbessern. So sollte der Festmacher so lang wie möglich sein. Nur bei einer großen Länge kann die Elastizität einer Leine auch wirkungsvoll zum Tragen kommen. Auf der manchmal nur einen Meter langen Distanz zwischen Bug und dem Poller oder Festmachring auf dem Steg ist eine große Leinenlänge schwer zu erzielen. In diesem Fall sollte vielleicht eine zweite Vorleine in Luv auf den Poller des Nachbarn, im ungünstigsten Fall sogar quer über den Steg auf den Poller oder Ring der anderen Seite ausgebracht werden. Doch Vorsicht, markieren Sie diesen Stolperdraht! Eine derartige Variante ist nur für die Notfallnacht und keine Dauerlösung. Die Länge der Leine lässt sich ganz einfach verdoppeln, indem sie nicht am Ende auf dem Steg belegt oder fixiert wird, sondern um den Poller oder durch den Ring geht, wieder zurück an Bord kommt und erst dort belegt wird. Dieses »auf Slipp legen« führt zwar zu doppelter Leinenlänge, aber aufgrund der Reibung am Ring oder dem Poller leider nicht zur doppelten Elastizität.
Den ganzen Artikel lesen Sie in SKIPPER 04/2015.
Text & Fotos: Ullrich Holstermann