Grou

Nautische Drehscheibe

Friesland ist ein Dorado für Wassersportler. Ein Netz aus Flüssen und Kanälen sowie die »Meere« genannten Seen bilden die Basis für eine herausragende nautische Infrastruktur. Und mittendrin liegt Grou.

Das rund 5.700 Einwohner zählende Grou liegt am Pikmeer und wird vom Prinses Margriet Kanaal und der Rjochte Grou umflossen. Wer sich zum ersten Mal in dem Revier aufhält, wird schnell bemerken, dass alle Orts- und Gewässerbezeichnungen zweisprachig aufgeführt sind, nämlich niederländisch und friesisch. Damit nicht genug, auch die Wasserläufe ändern oft mal unverhofft den Namen. So wird aus der Rjochte Grou zunächst die Kromme Grou und schließlich der Boarn, doch dann ist man bereits in der Nachbargemeinde Jirnsum und kurz danach wieder auf dem Margriet Kanaal. Skipper sollten also stets detaillierte Unterlagen an Bord haben, zum Beispiel die vom ANWB herausgegebene Karte B Friese Meren.

Die Altstadt von Grou zeigt sich pittoresk. Wahrzeichen des Ortes ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche St. Pieter. Die meist aus rotem Backstein errichteten Häuser mit weiß gestrichenen Simsen und Fensterrahmen strahlen Behaglichkeit und Ruhe aus. Und doch kann es in der gepflasterten Fußgängerzone lebhaft zugehen. Zahlreiche Einzelhandelsgeschäfte, Cafés, Bistros und Restaurants laden zur Einkehr ein, und das wird gerade an Sommerwochenenden von zahlreichen Besuchern gerne angenommen. An sonnigen Tagen sind die Tische im Freien stets gut besetzt und eine mediterran anmutende Stimmung breitet sich aus – nur eben ruhiger. Grou verfügt über eine Vielzahl von Anlegestellen in vier Häfen. Drei davon, der Pikmeerhaven, der Hellingshaven und die Nieuw Kade verfügen über kostenlos nutzbare WLANHotspots. Daneben kann man direkt vor einigen Restaurants anlegen oder einen der zahlreichen Vereine oder Wassersportbetriebe anlaufen. Denn auch in diesem Bereich weist der Ort eine gute Infrastruktur auf und jedem Skipper kann im Notfall rasch geholfen werden. Im Frühjahr wurde eine neue Hebebrücke für Fußgänger und Radfahrer über den Rjochte Grou in Dienst gestellt. Die Passage wird für Boote auf Knopfdruck frei. Die großen »Bumber« können bequem von Bord aus mit dem Bootshaken bedient werden.

Auf eigenem Kiel erreicht man schnell lohnende Ausflugsziele. So etwa den rund zehn Kilometer entfernten Princenhof, der nicht nur zur Tulpenblüte ein attraktives Ziel ist. Durch Torfabbau entstanden, hat sich hier eine abwechslungsreiche Pflanzenund Vogelwelt heimisch gemacht. An den gratis zu nutzenden und gut beschilderten Anlegeplätzen kann man bis zu drei Tage liegen und die Natur genießen.

Weitere Informationen: www.grou-online.nl und www.grou.nl

 

Den ganzen Test lesen Sie in SKIPPER 06/2014
Text: Klaus Schneiders, Fotos: Klaus Schneiders (3), VVV Grou (2)

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